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Die Jahreszahl ist verwischt. Einzelne Gehöfte (Hostals), aus Flußstein und Granit gebaut, hängen hie und da am Felsen, Adlerhorsten gleich. Es sind die Nachtquartiere der Eisenarbeiter, Jäger, Fischer und Maulthiertreiber, die Schlupfwinkel der vielen Schleichhändler, die in der kleinen Republick Andorra, mitten im Hochgebirge der Pyreneen, mit ihren französischen Genossen zusammenkommen, und von dort aus Catalonien und Aragon mit verbotenen Waaren anfüllen. In letzter Zeit ist diesen Hostals eine größere Bedeutung geworden. Manche derselben wurden in Forts umgewandelt, sperrten die Pässe, waren oft Zeugen blutiger Gefechte, und die Anhaltspunkte der Guérillas beider Parteien. In einem derselben, hostal es Pluvins genannt, brachten wir die Nacht zu. Es liegt mitten im Passe, auf geringe Entfernung von der Brücke de los Espias. Wohl ahnte Keiner von uns damals, daß kaum ein Jahr später diese wilde Gegend Zeuge so gräuelvoller Auftritte sein würde. Der General und sein Gefolge bezogen das Hostal. Die Miñones campirten herum und die Truppen wurden vorausgeschickt, das erste Dorf außerhalb des Passes, Coll de Nargó zu besetzen; am andern Morgen

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 279. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_279.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)