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außer denselben niederschießen sehen, viele Gräuel mit erleben müssen; doch die schrecklichste, ich möchte beinahe sagen unheimlichste Erinnerung ist mir von allen diese geblieben, die ich so eben niedergeschrieben.

Wir waren erst seit einigen Tagen im Priorate Puig Reig einquartirt, als de España Nachts geweckt wurde; nach einer mehrstündigen Unterredung mit einem alten Maulthiertreiber, unserm besten Spion, befahl der General-Capitain, ihm 25 Unzen Goldes (circa 100 Louisd’or) auszuzahlen, und schickte sofort einen Adjutanten an den Brigadier Brujó, der mit der Reserve sich im Corregimente Vich befand. Am zweiten Morgen traf Brujó ein, und ward vom General nach Avia, auf eine Viertelstunde von Berga, beordert; denselben Vormittag ritten wir nach letzterem Orte; die sämmtliche Garnison mußte ausrücken; Niemand durfte zurückbleiben, vom Obersten Pons, Gouverneur von Berga, anzufangen bis zum letzten Tambour; nicht einmal die Schildwachen wurde zurückgelassen oder abgelöst, nur die Artillerie und Fabriksarbeiter blieben, so daß während einer Stunde unser Hauptplatz ohne ein Mann Linientruppen blieb. Als Alle auf dem Glacis versammelt waren, befahl de España dem

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 268. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_268.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)