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Am 10. ward eine kleine Recognoscirung von 8 Compagnien, 40 Pferden und 2 Feldgeschützen bis unter die Mauern von Cardona geschickt, die Garnison herauszulocken. Unsere ersten Schüsse wurden anfänglich nicht beantwortet, und erst nach geraumer Weile schickte uns die stolze Citadelle vornehm ein Paar vierundzwanzigpfündige Kugeln, die in eine kleine Gartenmauer einschlugen, hinter der unsere Vierpfünder bescheiden aufgestellt waren. Die umherfliegenden Steine verwundeten einige Artilleristen. Endlich entschloß sich die Garnison einen kleinen Ausfall zu machen, vermuthlich um unsere Piecen wegzufangen, da er doch sonst zwecklos gewesen wäre. Auch sagte mir Oberst Davila, auf das geöffnete Thor des Castells zeigend: „wenn ich noch Gouverneur von Cardona wäre, statt zu schießen oder auszufallen, würde ich mich jetzt schlafen legen.“ Klein-Gewehrfeuer, das bis zur einbrechenden Nacht dauerte, war das einzige Resultat und kostete beiden Theilen einige Todte und Verwundete.

Am 11. Morgens erhielt der General-Capitain die Nachricht, daß die feindliche Colonne, von Manresa aus, nach Barcelona zurückgekehrt sei, einem Zusammentreffen

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 263. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_263.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)