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große Porrons standen auf dem Tische; vor de España ein kleiner, mattgeschliffener, den er mir halb geheimnißvoll zuschob, und worin weit besserer Wein war. Nach Tische setzte er sich an den Küchenheerd, an den ihm Niemand folgen durfte, den er nicht rief, daher ich auch zurückblieb. Doch klang mein Name, nach einer kleinen Weile, in den großen Saal; ich mußte ans Feuer zu ihm, und hier begann das erste Mal eines jener traulichen, für mich so hoch interessanten Gespräche, die mich in den Stand gesetzt, während meines Aufenthalts in de España’s Hauptquartier, diesen merkwürdigen, so allgemein verkannten Mann näher kennen zu lernen, seine gemüthlichen, herzlichen Seiten besser zu würdigen, als so Viele, die durch Jahre in ihm nur den strengen, schroffen Vorgesetzten sehen durften. Er hat mich wie seinen Sohn behandelt, und wenn meine offene, freimüthige Darstellung nur etwas dazu beitragen kann, nicht nur den großen Feldherrn und Administrator, sondern auch den Edelmann und Menschen in seinem wahren Lichte darzustellen, so ist mein Zweck und Ziel erreicht.




Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 178. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_178.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)