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anmuthigen Gegend zwischen Groß-Strehlitz und Lublinitz.

Als ich auf meiner Karte mich zu orientiren trachtete, gewahrte ich mit Schrecken, daß unser zweimaliger, unbequemer Marsch letzter Nacht uns nur auf kaum zwei spanische Leguas von Rivas geführt habe. Doch Trilla entschuldigte sich mit den nothwendigen Umwegen, den Feind irre zu leiten und von unserer Fährte abzubringen; mir schien es absurd, deßhalb in seinem Gebiete zu bleiben. Ich quartirte mich im leidlichsten Hause ein, der Ruhe etwas zu pflegen, wozu mir die Honoratioren von Gumbren wenig Zeit ließen, die sogleich nach meiner Ankunft mich neugierig zu begaffen kamen und mit endlosen, meist lächerlich unvernünftigen Fragen langweilten. Noch ist mir Eine erinnerlich, die damals in allen Orten wiederholt wurde: ob es denn wahr sei, daß ein russisches Heer, bereits in Frankreich angelangt, nächstens in Catalonien eintreffen würde, um die Christinos zu vernichten. Ich hatte auf diese stereotype Frage eine eben so feststehende Antwort: „Dieß sei wohl möglich, da der Kaiser sehr mächtig und den Carlisten gewogen sei; übrigens werde der Graf de España

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_147.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)