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sie gehorchten den bourbonischen General-Capitainen, die nach dem Successionskriege von Madrid aus ihnen bestellt, stets hart mit ihnen verfuhren, doch im Grunde ihres Herzens wünschen sie die Dynastie zurück, unter der Spanien die höchste Stufe seiner Glorie erreichte. Bis heute hoffen die Catalonier eine Rückkehr der Casa de Austria, und als vor ungefähr zwei Jahren das Gerücht sich verbreitete, die Infantin Isabella würde sich mit einem Erzherzog von Oestreich vermählen, hat dieß in ganz Spanien, besonders aber in Catalonien, eine tiefe Sensation hervorgebracht. Ich weiß nicht, ob Don Carlos und Christina daran denken, durch eine Vermählung der Königin de fait mit dem Thronerben de droit, Spanien einen stabilen Frieden zu schenken, alle Parteien zu verschmelzen; aber einen gefährlicheren Rivalen könnte der Prinz von Asturien nicht finden, als wenn ein Erzherzog in die Schranken träte.

Von dieser Anhänglichkeit an das Haus Oesterreich und diesem starren Glauben an seine Rückkehr, hatte ich Gelegenheit mehrere, mitunter seltsame Beweise zu erleben. In einem Städtchen, wenige Meilen

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 138. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_138.jpg&oldid=- (Version vom 26.3.2019)