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die Zeichen ihrer Würde, breite rothe Bänder en écharpe, den Ordensbändern der Großkreuze gleich; auf der Brust in Gold das Wappen des Ortes gestickt. Diese Bänder (bandas) sind in ganz Catalonien üblich und werden vom abtretenden Magistratsbeamten seinem Nachfolger überliefert. Die Verleihung der bandas geschieht von Barcelona aus, durch den General-Capitain. Viele sind sehr alt und datiren von Philipp V. oder Carl VI. von Oesterreich. Letztere haben alle den kaiserlichen Adler, so wie die catalonischen Häuser, welchen dieser Gegenkönig Adelstitel verliehen, den doppelköpfigen Adler hinter ihrem Wappen führen.

Wenn ich hier von der chronologischen Ordnung in meiner Erzählung abweiche, so mag es in Anbetracht des besondern Reizes verziehen werden, den die österreichischen Anklänge und Reminiscenzen für mich, als Deutschen, haben mußten. Sie sind in Catalonien, diesem dem Hause Oesterreich so lange treu ergebenen Lande, bis auf den heutigen Tag in so frischem, lebhaften Andenken geblieben, als wäre es kaum zwanzig und nicht hundert und zwanzig Jahre her, daß der letzte Habsburger unter ihnen gewaltet. Keine einzige Erinnerung ist seither bei den Cataloniern verwischt;

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_137.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)