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auf einem kleinen Pony neben mir, und konnte nur schwer meinem Baßgänger folgen. In Cerat endlich spät Abends angelangt, zahlte ich die Schmuggler aus und war froh sie los zu sein.

Am nächsten Tage waren wir mit Sonnenaufgang auf den Beinen. Die Carabiniers hatten bereits die nöthige Anzahl Saumthiere herbeigeschafft, und wir stiegen in das lange, grüne Thal von Rivas hinab, wo ich zuerst wieder einigermaßen Catalonien erkannte, wie es mir aus der letzten Campagne in Erinnerung geblieben. Alle Abhänge der Berge waren mühsam bebaut, im Thale künstliche Triften angelegt, und überall Spuren des Kampfes menschlichen Fleißes mit undankbarem Boden und der Wuth der Elemente zu erkennen. Bei der feierlichen Stille dieser einsamen Gebirgsthäler hörten wir hellklingend, in schwindelnder Höhe, den Spaten dieser betriebsamen Leute auf dem Gestein aufschlagen, den Boden zu lockern; wenn wir aufblickten sahen wir hoch über unsern Köpfen, oft an Stricken hängend, die catalonischen Gebirgsbauern lange, schmale Felder bearbeiten, die Bändern gleich, rothbraun, zwischen vorragenden, grauen Basaltblöcken abstachen. Die grellrothe Mütze (gorra) und das in der Sonne

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1841, Seite 134. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_134.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)