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gelegenen kleinen, halbverborgenen Thale. Hier mußten wir den Tag über verweilen. Ich schickte einen Contrebandier zum nächsten catalonischen Posten, auf vier Lieues Entfernung, ins Thal von Rivas, den Commandanten von meiner Ankunft zu benachrichtigen, und ihm die nöthigen Andeutungen wegen meines Uebergangs zu geben. Dann legten wir uns zur Ruhe. Picutus schob einen Stein vom Fußboden und nahm aus einer unterirdischen Vorrathskammer ein zwölf Pfund schweres Brod, einen Laib Käse, ein paar geräucherte Schinken und einige Flaschen trinkbaren Weines. Nachmittags kam ein Schmuggler, den Picutus bei den Hirten zurückgelassen hatte, und brachte Nachricht von der Wuth unserer Wächter, als sie, Morgens aufgewacht, unsere Flucht gewahrten. Sie hatten sich nach langem Toben bequemen müssen nach la Preste zurückzukehren, von den andern Jägern, die übrigens an unserem Entwischen ganz unschuldig waren, noch derb verspottet. Nachts kam der nach Perpignan abgesandte Vertraute mit meinem Pferde. Er brachte einen langen Brief Ferer’s, worin unter andern unverschämten Forderungen er auch 200 Franken Bezahlung für Transport der von den Bauern aufgefangenen

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 120. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_120.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)