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Herr von Meding ziemlich weit von mir, neben dem Offizier, und mein Diener im Erdgeschosse neben den Hausleuten schliefen, der geringste Lärm einer knarrenden Thüre aber das Gelingen des ganzen Unternehmens gefährden konnte. Ueberdies versicherte Picutus beobachtet zu haben, daß die drei einzigen halbwegs „kletterbaren“ (man vergebe mir den Ausdruck) Felsensteige durch Douaniers besetzt seien, deren Drei sich sogar auf das Dach eines Nebengebäudes des Badehauses gelagert hatten, um jeden Versuch einer nächtlichen Flucht sogleich erlauschen zu können. Picutus begehrte nur einen Brief an Ferer, damit mein Pferd ihm ausgeliefert werde. Ich schrieb beim Mondlichte einige Worte mit Bleistift, und Picutus verschwand in der Dunkelheit so geräuschlos als er gekommen war.

Am nächsten Morgen weckte mich der Wirth um fünf Uhr. Er war bereits reisefertig und sehr geschäftig alles zu ordnen. Wir tranken den Coup d’étrier und setzten uns auf Maulthiere. Vier von ihnen, mit Lebensmitteln zu ungeheuren Preisen beladen, zogen nach. Es versteht sich, daß der Wirth und Offizier mitritten. Die Jäger waren sämmtlich

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_115.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)