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müssen, daß er als Späher zugeschickt uns nicht von der Seite wich. Ihm das Geschäft leichter zu machen, lud ich ihn zu Tische und spazierte mit ihm in der nächsten Umgegend herum, die Zeit bestmöglichst zu verbringen. Eine große Höhle, etwa tausend Schritte von unserer Wohnung gelegen, ist die Hauptmerkwürdigkeit des Ortes und wurde, nach einer Unzahl Fremden, die hier, wie überall, am Eingange ihre unberühmten Namen eingegraben, auch von uns in allen Richtungen in Augenschein genommen. Ein paar hundert Stufen in den Fels gehauen, dann eine stets nasse, etwas morsche Leiter und endlich ein so enger, niederer Gang, daß man auf Händen und Füßen darin kriechen muß, führen in eine hohe, weite Stalactiten-Höhle, deren Bogen und Säulen in Schnörkeln und Zacken, einem gothischen Dome gleich sich wölben und durch ein schwaches Grubenlicht erhellt, in tausendfachem Lichte widerstrahlen.

Endlich kamen unsere Isard-Jäger am zweiten Abende. Es waren ihrer siebzehn, meist Bauern und Pächter der Nachbarschaft. Sie setzten sich sogleich zu Tische und nahmen auf meine Kosten ein copioses Souper ein, wobei es sehr lustig zuging. Die Tochter

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_110.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)