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und eine Viertelstunde von beiden Orten erwarteten mich Guiden, die in weitem Umkreise um die erste Stadt und durch die winkeligen Gassen der zweiten mich an sichere Orte brachten, wo ich des vorbeifahrenden Wagens harrte. So kam ich endlich auf die Höhen von St. Esprit, die Bayonne dominiren. Hier wartete abermals ein Guide und führte mich auf Barken über den Adour und die Nive, hart an den Fortificationen von Bayonne vorbei. Nach einer Stunde, bei eintretender Dämmerung, hielten wir vor der Hinterthür eines einzelnen Hauses. Eine große Ruine, von Pappeln und Kastanien umgeben, überragte stolz das ärmliche Gebäude. Diese Ruine, noch vor zwei Decennien ein stattlicher Pallast, war das historisch berühmte Schloß von Marrac, wo Napoleon von zwei Königen die Abdication ihrer Krone für seinen Bruder Joseph erzwungen. Die Zeit dieser ephemeren Herrlichkeit war vorbei, und keine Spur der Anwesenheit des gewaltigen Herrschers dem Schlosse von Marrac geblieben. Durch die leeren Fensteröffnungen langgestreckter Mauern blickten Baumzweige, melancholisch vom Winde bewegt, und der über dem Meere eben aufsteigende Mond gab dieser neuen, und doch

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_033.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)