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Reise sich auf gewöhnliche Vorsichtsmaßregeln und die Geldfrage reducirte. Ein vertrauter Diligence-Conducteur ward berufen und meine Tour bis Bayonne mit ihm accordirt. Ich bezahlte die drei Banquett-Plätze auf der Impériale der Diligence, 150 Fr. Contrebandegeld dem Conducteur und saß am 4. Juli Morgens auf meinem luftigen Sitze. In Langon und Bazas, wo Gensdarmen die Pässe abfordern, mußte ich zwischen die Kisten und Koffer der Vache kriechen; der Conducteur wölbte sie über mir, legte ein paar leere Säcke, Mäntel und sonstigen Plunder über das Ganze, und so wartete ich ruhig das Ende der Untersuchung ab. Ein Gensdarme stieg auf die Impériale, hob die Decke der Vache und sagte, indem er mit einer Stange nach den mich schützenden Kisten und Mänteln stieß: „Il n’y a personne ici, j’espère.“ Endlich rollte der Wagen auf dem schlechten Pflaster weg, die Gefahr war vorbei und ich konnte mein unbequemes Versteck verlassen. Mehr Schwierigkeiten gab es jedoch in Mont de Marsan und Dax, wo Reisende ausstiegen, deren Gepäcke abgeladen, somit das künstliche Gebäude zerstört werden mußte, das mich verbarg. Doch hatte mein Conducteur diesem allen vorgebeugt,

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_032.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)