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seines Guiden ward er eine Viertelstunde von der Stadt von einem Douane-Posten aufgegriffen und nach mehrtägiger Haft in seinem Hôtel zu Bayonne unter Escorte nach Bordeaux, von dort nach Tours geführt, und diese Stadt ihm auf Ehrenwort als Gefängniß angewiesen.

Ich kannte den Erzbischof nicht, und hatte im Hoflager nur selten von ihm gehört, da es in Spanien angenommene Maxime scheint, daß von Machthabern, die abgetreten sind, ebensowohl als von denen, die eintreten könnten, nie gesprochen wird. Niemand will das Ansehen haben, als bedauere er die Vergangenheit oder hoffe Aenderung von der Zukunft. Das Bild, das ich mir sonach von dem Charakter und der Wirksamkeit des Erzbischofs entwarf, konnte nur sehr unvollkommen sein. Doch waren alle spanischen und französischen Carlisten in Frankreich in ihrem Lobe über ihn im vollkommensten Einklange, wie auch in Paris mehrere gewichtige Personen diesem ebenfalls beistimmten. Besonders schien Eines klar hervorzugehen, daß der Erzbischof das Vertrauen und die Achtung nicht nur der befreundeten Höfe, sondern selbst uns feindlicher Regierungen genieße, ja sogar einer

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Zweiter Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_2_008.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)