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Ministerien hatten sämmtliche Häuser vor meiner Ankunft besetzt, so daß ich im sogenannten Palacio, einem großen, öden Gebäude einquartirt wurde, das ohne Fenster und Thüren, Wind und Regen preisgegeben, auf dem Gipfel eines Berges stand. Auch war ich entschlossen, nicht lange in Llodio zu bleiben. Ich versammelte die preußischen Offiziere um mich, und wir statteten dem Könige unsere Glückwünsche ab, worauf jeder auf seiner Seite so schnell als möglich das Hoflager verließ. Ich war damals sehr leidend, und zog mich nach Durango zurück, wo ich mehrere Wochen von allen Geschäften entfernt, ein ruhiges Leben führte. Bei mir befand sich mein damaliger Adjutant, Capitain von Keltsch. Wir bewohnten ein freundliches Haus auf dem Kirch-Platze, mit allen Bequemlichkeiten reichlich versehen, die wir in Amurrio und Llodio so sehr entbehrt hatten. Mein Nachbar war der in der ersten Zeit des carlistischen Aufstandes berühmt gewordene Marquis de Valde Espina, zur Zeit Präsident der Junta von Biscaya. Viel Verstand, feine Sitten und rastlose Thätigkeit können diesem Manne nicht abgesprochen werden, der mit der glühendsten Hingebung der königlichen Sache ergeben,


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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 345. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_345.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)