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Der Emissair landete in einer Bucht Algardiens, am Tage nach dem Abschlusse der Convention von Evora-Monte. Es war zu spät, das Drama hatte ausgespielt, ein klägliches Ende genommen. Ein eigenhändiger Brief seines Königs gebot dem Grafen von Madeira, sein Gouvernement aufzugeben. Er that es mit allen Kriegsehren, gewiß mit blutendem Herzen, doch mit Würde bis zum letzten Augenblick. Die Uebergabs-Acte unterschrieb er: „Auf Befehl meines Königs – der Graf von Madeira.“ Als die pedristischen Autoritäten dieß nicht annehmen wollten, antwortete er kurz: „Nun, so werde ich gar nicht übergeben.“ – Von Funchal eilte der Graf von Madeira nach Genua, seinen König aufzusuchen. Zu spät sah Dom Miguel ein, daß er seinen besten General, in secundärer Stellung, großartige Gaben nutzlos hatte entfalten lassen, und beweint wohl jetzt noch die namenlose Blindheit, die ihn bei fremden Nationen den Feldherrn suchen ließ, den er mitten in seinem Heere, aus der Blüthe seines Adels hätte wählen sollen – der König von Portugall den Portugiesen, nicht den Schotten oder Franzosen.“

„Mit dem Grafen von Madeira ist alle Hoffnung


Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 328. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_328.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)