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nicht, und wenn er mitten unter Feinden schliefe; aber ich zahle meine Spione mit Gold und Ihr nicht einmal mit Kupfer.“

Nachmittags marschirten wir weiter bis Ulibarri, und am nächsten Morgen um zehn Uhr ritten wir in Estella ein. Nach vier Tagen, während wir eben beschäftigt waren ein kleines Corps zu organisiren und zum Infanten zu stoßen, kam der Oberst Merry, einer seiner Adjutanten, mit der Nachricht, die Colonne des Infanten, vom Feinde hart bedrängt und ohne alle Nachricht von der des Königs, habe über den Ebro gesetzt und bivouaquire bei Peñacerrada. Alle unsre Vorbereitungen hörten somit von selbst auf, und als ich zwei Tage darauf nach Tolosa kam, erfuhren wir, daß auch der König den Ebro passirt habe, und in Arciniega im obern Alava angelangt sei.

So ging diese Expedition, die so glücklich begonnen und uns dem Ziele so nahe geführt hatte, schmählich zu Ende; alle Hoffnungen auf ein baldiges Ende dieses langwierigen Kampfes waren vernichtet, und wir von Neuem auf den alten Kriegsschauplatz verwiesen, um mit jedem Tage einem sichern Verderben näher zu kommen.



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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 302. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_302.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)