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vertheidige die Brücke. Der Marsch ward eiligst fortgesetzt, und einige Adjutanten vorausgeschickt, die Lage der Dinge zu beobachten. Zaratiegui hatte vorgeschlagen, daß die königliche Colonne sich sogleich dem Duero zuwenden, durch eine bezeichnete Furth denselben überschreiten, und den am linken Ufer befindlichen Feind im Rücken angreifen solle. Diesem vortrefflichen Plane, der die ganze Colonne Lorenzo’s vor ihrer Vereinigung mit dem nacheilenden Espartéro, uns in die Hände geliefert hätte, ward jedoch kein Gehör gegeben, und wir marschirten auf dem rechten Ufer weiter, dem Feinde freien Abzug lassend. Zaratiegui hatte unterdessen die Brücke barricadirt, das Thor gesperrt, und die Fenster und Dächer aller am Strome liegenden Häuser mit Soldaten besetzt, die auf den attaquirenden Feind ein mörderisches Feuer richteten. Dieser sah sich nach bedeutendem Verluste gezwungen, den Angriff der Brücke aufzugeben, und in der Richtung nach Peñafiel sich zurückzuziehen. Augenblicklich ließ Zaratiegui seine Barricaden abbrechen, und anfänglich durch Infanterie, darauf durch seine ganze Cavallerie, und eine Batterie 6 und 8 Pfünder den retirirenden Feind verfolgen.


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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 260. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_260.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)