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Castells mit Flintenschüssen empfangen. Nachmittags postirten sich einige feindliche Truppen auf das rechte Ufer des Henáres und unter die Mauern der Stadt, kaum 50 Schritte von unsern Vorposten. Auf wiederholte Anfrage des Generals Sanz, ob er sie angreifen und die Stadt mit Sturm nehmen dürfe, ward verneinend geantwortet. So standen wir den ganzen Tag in unthätiger Beobachtung. Vor uns lag das schöne Guadalajara in einer herrlichen Ebene; der prachtvolle Pallast des Herzogs von Ynfantado ragte königlich über alle Gebäude, einer kleinen Stadt durch seinen Umfang gleich. Wir konnten unsern Mißmuth nicht verbergen, das dritte Mal vor einer großen Stadt zu sein, ohne einzurücken. Am heftigsten äußerte sich Cabrera, der als Chef seines Corps, das stets den Vortrab bildete, immer halb unabhängig von Moreno geblieben. Als es Nacht ward, rief er einige von uns bei Seite, und frug Sanz, ob er einrücken wolle; auf dessen Weigerung, unter Vorschützung seiner untergeordneten Stellung, versicherte Cabrera, er werde es auf eigene Verantwortung thun. Es kam Allen zu gelegen, als daß wir ihm abgerathen hätten. Um Mitternacht

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 239. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_239.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)