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Pferde vor seinen Reitern vornehm und nachläßig caracolirte. Sein Pferd stürzte, er ward mit siebzehn Reitern und einem Offizier gefangen, die Uebrigen jagten eiligst zurück, und das Thor von Atocha nahm die Fliehenden auf. Nach dieser kurzen Episode trat neuer Stillstand ein. Mehrere von uns ritten vor, bis fünfzig Schritte von den Mauern; „manche Kugel pfiff begrüßend vorüber.“ Doch hiebei verblieb es, der Feind griff uns nicht an, wir rückten nicht vor, und eine Stunde schwand nach der andern. Ein Courier, den die Königin Christine an Espartéro nach Alcalá de Henares schickte, ward aufgegriffen; ein eigenhändiger Brief der Königin zeugte von ihrer Angst und von der Wehrlosigkeit Madrids, wo außer den sechs Escadrons, die uns gegenüber standen, sich nur Bürgermiliz befand. Zahlreiche Spione und Vertraute unserer Anhänger in Madrid bestätigten dieß Alles, sprachen von der Aufregung des Pöbels gegen die dortige Regierung, und von der großen Anzahl königlich Gesinnter in den niedern Ständen. Nur eine Besorgniß schien Alle zu erfüllen, ob Carl V. ein Strafgericht halten, oder Allen vergeben, ob seine Soldaten als Befreier einziehen, oder die Stadt

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 225. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_225.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)