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mußten, Paradies-Aepfel (tomátes) und Pfeffergurken (pimentones), beide roh mit Salz genossen, machten unser ganzes Essen aus. Mir hat derlei schlechte Kost immer eine besondere Anwandlung von Heimweh verursacht. Auf den Höhen von La Yesa war es ziemlich kalt, und als wir Morgens halb erstarrt das Bivouac verließen, machte ein fortwährender feiner Landregen den Boden schlüpfrig, und indem er uns langsam durchnäßte, den langen Marsch unausstehlich. Wir zogen schweigend einher; ich war bis über die Ohren in meinen großen spanischen Reitermantel gehüllt, und hatte an diesem langweiligen Tage nicht Lust viele Bemerkungen über Land und Gegend zu machen. Auch finde ich in meinem Journal, das ich Tag für Tag führte, nur die wenigen Worte verzeichnet: „Sieben Stunden Marsch; schlesisches Wetter und Land.“ In der Dämmerung kamen wir nach Manzanéra, wo wir die Nacht zubrachten. Wir hatten die Gränze überschritten und befanden uns im Niedern Aragon.

Am nächsten Morgen ging es weiter; Wetter und Land waren unverändert. Wir durchkreuzten bei Alventosa die Hauptstraße von Valencia nach Zaragoza, setzten über den Mijares, und kamen nach 7 Stunden

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 191. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_191.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)