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mit der spanischen Geschichte der letzten Jahre nur etwas vertraut ist wird errathen, daß der bekannte Arias Teijeiro gemeint ist, dessen vorübergehende Wichtigkeit und zeitweilig entscheidender Einfluß einer der größten und traurigsten Beweise des krankhaften Zustandes und des moralischen Verfalls der königlichen Sache ist. Don José Arias-Teijeiro ist der Sohn eines kleinen gallicischen Edelmanns; sobald er etwas herangewachsen, lief er nach Madrid, wie die meisten dieser Provinz, sein Glück zu machen. Es gelang ihm, nach vielen Versuchen, als Copist beim Staatsrathe Aznarez unterzukommen. Es war in den letzten Lebensjahren Ferdinand VII., als eben die liberale Partei anfing, ihr Haupt zu erheben. In allen Clubs, Caffeehäusern und obscuren Versammlungsorten zeichnete sich Arias-Teijeiro bald durch lebhafte Reden und wüthende Diatriben gegen Geistlichkeit und Monarchie aus, so daß Aznarez sich genöthigt sah, ihn zu entlassen. Er kehrte nach Gallicien zurück, und wußte es durchzusetzen, bei dem Tribunal von Santiago einen untergeordneten Posten zu erhalten. Bald konnten die bequemen Räthe den unermüdlichen Arbeiter nicht entbehren; doch ward er

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 175. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_175.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)