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den Fenstern aussetze. Doch gab er diesem kein Gehör, und als die vorbei defilirenden Truppen ihn gewahrten, brach in allen Reihen die größte Begeisterung aus. Mittlerweile waren wir durch Stadt und Vorstädte in gestrecktem Galopp bis auf die mit Olivenbäumen bepflanzte Anhöhe gelangt, welche die Ebene von Barbastro dominirt. Doch so weit wir auch mit Hülfe vortrefflicher englischer Fernröhre spähten, war kein Feind zu erblicken. Seinen Augen nicht trauend, schickte Villarreal Ordonnanzen nach allen Richtungen, und echelonnirte einige Compagnien des Fremdenbataillons, die zuerst angelangt waren, auf die nächste Anhöhe. Wir legten uns bei drückender Hitze in den Schatten eines großen Baumes und schliefen gemächlich ein. Nach einer Stunde waren die Ordonnanzen zurückgekehrt, und vom Feinde nichts zu erfahren. Trotz der strengsten Nachforschungen konnte der Urheber des falschen Alarms nie herausgebracht werden. Hierdurch vorsichtiger, besetzte man, von diesem Tage an, die umliegenden Höhen durch Vorposten, welches unbegreiflicher Weise bis dahin nicht geschehen war.

Am 29. Mittags, als wir eben auf dem Balcon des vom Könige bewohnten Pallastes des Marquis de Artasona unsere Cigarren rauchten, hielten ein

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 131. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_131.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)