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Castells, obgleich er nie früher die geringste Notion von seiner neuen Kunst gehabt hatte. Bei mir war er durch ein paar Wochen ein sehr schlechter und unsauberer Koch gewesen. – Dießmal hielt ich es für Pflicht, den General-Capitain Grafen de España auf diesen Unfug aufmerksam zu machen, der auch sogleich seine Entfernung befahl; doch bat Oberst Castells ihn beibehalten zu dürfen, da er von den Soldaten sehr geliebt werde und das ganze Bataillon großes Vertrauen in seine Geschicklichkeit setze. So blieb er denn. Man kann sich vorstellen, wie die übrigen Feldscheerer waren. –

Während unseres, übrigens weder unterhaltenden noch erfolgreichen Aufenthaltes in Tolosa war ich das erste Mal Zeuge eines spanischen offiziellen Handkusses (besamanos). Wer die beiden Höfe der Halbinsel besucht hat, kennt diese Ceremonie. Der Souverain oder Infant, der sie abhält, steht in der Mitte des Saales wie eine Bildsäule, und die courfähigen Personen defiliren prozessionsweise einzeln an ihm vorbei, machen eine Knieverbeugung und küssen die, einem Reliquienkästchen in katholischen Kirchen gleich, dargebotene Hand; meist geschieht dieß, ohne daß dem Küssenden

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_095.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)