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der drei feindlichen Heere vereitelt hatte, und es dürfte bei diesem Anlasse nicht unpassend scheinen, einen Rückblick auf den Kriegsschauplatz zu dieser Zeit zu werfen.

Nach langer und vergeblicher, wohl auch ungeschickt geführter Belagerung hatte in Folge der Schreckensnacht von Luchana zu Weihnachten 1836 der König jeden Gedanken an den Besitz von Bilbao aufgeben müssen. Villarreal, der das Heer befehligte, und der Graf von Casa-Eguia, der die Belagerung geleitet, wurden von ihren Posten entfernt. Die Armee war durch die letzten Niederlagen und Mißgriffe demoralisirt, Mißtrauen gegen alle Chefs an die Stelle gläubiger Hingebung und religiösen Enthusiasmus getreten. In allen Bataillons fing man an zu murren, auch die Bevölkerung des von den Carlisten besetzten Landes seufzte unter dem Drucke des langen Krieges. Die Subsidien vom Auslande blieben seit einiger Zeit aus, die Munitionen gingen zu Ende, die Vorrathskammern waren leer, und ein harter Winter störte alle Operationen. Gomez, von dessen Expedition man sich goldene Früchte versprochen, kam ohne Geld, mit herabgekommener Truppe und wenigen Pferden

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_060.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)