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Diese unmilitairische Erscheinung war also der erste Verfechter von Thron und Altar, auf den ich stieß, und es wird mir Niemand verübeln, wenn ich damals ein vielleicht vorschnelles, ungünstiges Urtheil über das Ganze fällte. Der Oberst Don Rafael Ybarola, General-Commandant längs der französischen Grenze, war ein großer, kräftiger Fünfziger, dessen ganze Figur das Gepräge des ächten Navarresen trug. Er war in die oft beschriebene Zamarra gekleidet, eine schwarze kurze Jacke von Schaffell, die Wolle nach Außen gekehrt. Zumalacarregui hatte sie bei den carlistischen Truppen eingeführt, und seitdem ist sie das Winter- und Bivouac-Costüm der Offiziere geblieben. Ybarola empfing mich Anfangs kühl; doch als ich ihm eine Contremarque des königlichen Commissairs übergeben, ward er sehr artig, ergoß sich in einen Schwall von Höflichkeiten und frug, ob ich spanisch oder baskisch spräche. Als er gewahr ward, daß ich Ausländer sei, war die zweite Frage, ob ich Franzose, Engländer oder Portugiese wäre. Auf meine Verneinung erwiederte er: Pero ya no hay mas! (Es gibt ja sonst nichts mehr!) Meine Erklärung Aleman oder Prusiano[WS 1] schien ihm gänzlich unverständlich, und

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Seite 376, Errata: „Seite 12. Zeile 1 v. u. Prussiano soll heißen Prusiano.
Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_012.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)