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wissen, daß es der König sei. Bei Tisch bediente Hauciartz’s Tochter, die auf die gestellte Frage antwortete, der König sollte wohl nach Spanien kommen, und sie möchte ihn dann gerne sehen; worauf Carl V. ihr lächelnd erwiederte, er werde es dem Könige sagen, und das könne wohl noch so kommen. – Durch den langen Krieg war das Herüber- und Hinüberbringen der Carlisten dermaßen zur regelmäßigen Beschäftigung dieser Leute geworden, daß jeder der ersten Schleichhändler in seinem Hause durch ganz comfortabele Gemächer und leidliche Bewirthung für deren Aufnahme sich eingerichtet hatte.

Am 6. Morgens vier Uhr weckte mich die Tochter meines Guiden mit einer Tasse Chocolade. Dieß war der erste Vorgeschmack spanischer Kost. Kurz darauf trat er selbst ein, mein neues Costüm unter dem Arme. Ich fuhr in ein weites Beinkleid von Wollsammt, an der Hüfte durch eine breite rothe Binde gehalten, zog dicke Buntschuhe, blaue Strümpfe und eine kurze Jacke von braunem Tuche an und bedeckte mich mit dem berühmten baskischen Barette, Boïna genannt. Die Boïna, zur spanischen Hoftracht im 16. Jahrhundert gehörig, war mir aus den Gemälden

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_008.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)