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Doch kommen Katzen noch dazu,

5
Ist aller Werth verloren.

Das Zweite ist von andrer Art,
Ein Er und eine Sie sind still darin gepaart,
Er führt euch zu der Weisheit Hochaltären,
Sie aber hilft den Weisen oft bethören.

10
Das Ganze steht dem Weisen schön,

Doch kann man’s auch an Thoren sehn.

75.

Ich weiß ein kleines Klösterlein,
’s hat mehr als zwanzig Brüder;
Die Armen stehn Jahr aus Jahr ein
Und keiner setzt sich nieder.

5
Der Eine zischt, der Andre brummt,

Der Dritte lallt, der Vierte summt,
Der Fünfte mit dem Sechsten murrt,
Der Siebente mit dem Achten knurrt.
Doch dieser Hader währt nicht lang,

10
Schon ahnd’ ich frommen Chorgesang.

Jetzt stimmen sie das Credo an,
So rein, als je der Pabst es kann,
Jetzt beten sie das Pater Noster
So gut, als je in einem Kloster.

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Sie beten dies, sie beten das,

Sogar das fromme Gratias.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 2. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 237. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_2_237.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)