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„Wer der ander isch,“ seit iez der Engel, „das frogsch mi!
es isch e böse Geist, Gott well di vorem biwahre.
Wemme früeih verwacht, um Vieri oder Fünfi,
stoht er vorem Bett mit große füürigen Auge,

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seit eim guete Tag mit glüehige Ruethen und Zange.

’s hilft kei das walt Gott, und hilft kei Ave Maria!
Wemme bete will, enanderno hebt er eim’s Muul zu.
Wemmen an Himmel luegt, se streut er Aeschen in d’Auge;
Het me Hunger, und ißt, – er wirft eim Wermuth in d’Suppe;

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möcht me z’Obe trinke, er schüttet Gallen in Becher.

Lauft me wie ne Hirz, er au, und blibt nit dehinte.
Schlicht me wie ne Schatte, se seit er: Io, mer wen g’mach thue.
Stoht er nit in der Chilchen, und sitzt er nit zue der ins Wirthshuus?
Wo de gohsch und wo de stohsch, sin G’spenster und G’spenster.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 2. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_2_031.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)