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En alte Ma, en alti Frau,

denkwohl, i bring di Stündli au.
Hesch mengi Stund in Schmerz verwacht,
do schlofsch, und hesch e stilli Nacht.

     Iez brennt emol e Liechtli a,

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und dört en anders nebe dra,

und d’Läde schettre druf und druf,
do goht, bim Bluest, e Husthür uf!
„Grüeß Gott, ihr Lüt, und i bi do,
i bi scho z’Nacht um Zwölfi cho.

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     Mi Vetter het si Bündel g’macht,

und furt bi Nebel und bi Nacht.
Wär i nit uf d’Minute cho,
’s hätt weger chönne g’föhrli goh.
Wie g’fall ich in mim Sunntig-G’wand?

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’s chunnt fadeneu us Schniders Hand.


     E Rübeli-Rock, er stoht mer wohl,
zuem rothe Scharlach-Kamisol,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 2. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_2_018.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)