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Druf laufi, was i laufe cha, d’Stroß uf;
der Kamerad blibt z’ruck, er chunnt nit no.
Druf sagi: „Mit Verlaubt! I mein emol,

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der seigets. Hani nit vor langer Zit

beim Kaiserwirth e Schöpli mitich gha?
Wie hent der gschlofe? Wohl? Der Morgen isch
so heiter. Wemmer nit e wengeli
do ane sitze zue dem Amarant?“

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     Iez bhüet ich Gott, und spar ich frisch und gsund

uf Euer lange Berg- und Schwizer-Reis.
’s het d’Milchstroß uf, am jüngste Tag, no Zit
wohl hunderttausig Jahr, und isch denn dört
viel schöner echt, aß an der Limeth Gstad?

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Wie glitzert uffem See der Silberstaub!

Wie wechsle hundertfältig Farb und Glanz,
Pallästli, Dörfer, Chilchthürn, Bluemegstad
am Ufer her, und wie ne Nebel stigt
dört hinte d’Nagelflue mit ihrem Schnee

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zuem Himmel uf durs Morgeduft! Es schnuuft

meng Geißli dört und menge schöne Bock.

     Nu gunnich Gott der liebi Freude viel
mit eue brave Fründen in der Schwiz,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 2. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_2_005.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)