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sin’s Buebe oder Meidli), wenn e Ma

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wie Ihr in siebe Here-Ländere seig.

I wills nit repetiere. Besser wärs,
der Chrüterma hätt’s au nit gseit; es isch
mit som Fluech nit z’spasse. Hets der Recht’
zuem Unglück ghört, se glänzt mim Chrüterma

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kei Sternli meh vom blaue Himmelszelt,

kei Blüemli meh im grüene Matte-Grund.
Du arme Chetzer, Carex, Hypnum schießt
dim Aug ergege, wo de stehsch und gehsch.

     I mach kei Gspaß, es isch mer selber so,

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und woni näumen ane lueg, se stoht

was hent der gmeint? e Hypnum? Nei se stoht
libhaftig Euer Bildnuß vor mim Aug,
so fründlig und so lieb; und stirbi morn,
und siehnich nümme, bis am jüngste Tag,

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se chummi in mim goldne Sunntigrock,

(es heißt, mer werden alli neu gstaffirt),
und sag mim Kamerad, wo mit mer goht:
„Isch sel nit der Her Ittner, wo im Duft
dört an der Milchstroß goht? Iez buckt er si,

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und bschaut e Blüemli, ’s wird Dudaim[1] sy.“

  1. Eine aus der Bibel bekannte Pflanze; nach der Meinung der Exegeten, Alraun oder Mandragora.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 2. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_2_004.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)