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Augenblicke heiter. Auch brachte er noch bis zum 21ten September die meiste Zeit des Tages außerhalb des Bettes und völlig angekleidet zu.

An diesem Tage stellten sich Fieberbewegungen ein, und die Krankheit erreichte bald einen Grad, bei dem alle Hoffnung auf Rettung verschwand. Der Kranke vermochte jetzt nicht mehr aus seinem Bette aufzustehen. Sein Hausarzt, der geheime Hofrath Seubert von Karlsruhe, der an diesem Tage nach Schwetzingen berufen worden war, erkannte sogleich, daß alle menschliche Kunst zur Hülfe zu schwach sey. Die nämliche Ansicht hatten noch zwei andere anwesende Aerzte.

Hebel behielt bis zur letzten Stunde seines Lebens seine Gemüthsruhe; auch hegte er immer noch Hoffnung auf Genesung. Als Zeyher am 21ten September von Karlsruhe zurückgekommen war, so gab ihm Hebel seine Freude über seine Ankunft zu erkennen, bemerkte ihm, daß er sich besser befinde, und bat ihn, dem Großherzog, der sich nach Hebels Befinden erkundigen ließ, für seine Theilnahme zu danken. Aber schon den 22ten September Morgens um 4 Uhr war er entschlummert. Sein Alter betrug sechsundsechzig Jahre und einige Monate.

Bei der Section des Leichnams zeigte sich eine unheilbare Mißbildung der Eingeweide als Grund

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Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite LXXII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_74.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)