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verlor. Seltener als sonst besuchte er seit einigen Jahren das Museum. Seitdem er Prälat geworden war, blieb er überhaupt mehr als früher zu Hause. Auch führte er nun seinen eigenen Tisch, nachdem er früher in fremde Kost gegangen war.

Zu den Arbeiten, die ihm als Mitglied der obersten Kirchen- und Schulbehörde oblagen, gehörte auch seit mehreren Jahren die Aufsicht und Berichterstattung über die protestantischen Lyceen, Gymnasien, Pädagogien und lateinischen Schulen; ein Geschäft, das er immer mit großer Umsicht, Sorgfalt und Treue verwaltete. An diesen Anstalten mußte er oft den öffentlichen Prüfungen beiwohnen, welches auch im September 1826 am Lyceum zu Mannheim der Fall war.

Ungern übernahm er diesmal die Reise nach Mannheim; aber der Gedanke, daß man ihn dort erwarte, und sich auf seine Ankunft freue, und die Hoffnung, daß die Reise vielleicht auf sein Befinden einen günstigen Einfluß haben werde, bewog ihn, ungeachtet es ihm schon unwohl war, sich dahin zu begeben. Hofrath Friedrich August Nüßlin, Professor und alternirender Director des Lyceums, ein durch seine gelehrten Kenntnisse und durch sein treues und segensreiches Wirken ausgezeichneter Mann, welchen Hebel sehr schätzte, lud ihn zu sich ein. Hebel, der im Kreise dieser ihm sehr werthen Familie gern verweilte, und manche angenehme Stunde

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Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite LXVII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_69.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)