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daß es unter die vorzüglichsten Katechismen gehört, die je geschrieben wurden. Besonders fand es wegen der Einfachheit seiner Sprache, wegen der zweckmäßigen Auswahl des Wichtigsten aus der christlichen Religionslehre, wegen der bündigen Kürze, wegen des unparteiischen, rein biblischen Geistes, der daraus klar hervorleuchtet, wegen der genauen Verbindung, in welcher darin die Glaubenslehre mit der Sittenlehre steht, und wegen des frommen Sinnes, womit es geschrieben ist, vorzüglichen Beifall.

Um diese Zeit, als Hebel mit solchen Arbeiten für die Kirche beschäftigt war, gab er den Beruf, den er bisher noch als Lehrer des Lyceums versah, gänzlich auf. Ermüdet von Geschäften bat er im Jahre 1824, daß man ihm die acht Unterrichtsstunden, die er noch am Lyceum ertheilte, abnehmen möchte. Durch einen Beschluß des Großherzogs vom 18ten October desselben Jahrs wurde seinem Wunsche entsprochen, und er des Lehramtes, das er, wie der höchste Erlaß sich ausdrückte, mehr als vierzig Jahre mit großer Auszeichnung, mit Treue, Eifer und besonderer Zufriedenheit bekleidete, nunmehr gänzlich enthoben. Mit ruhigem Gewissen und hoher Freude konnte Hebel auf die segensreiche Laufbahn zurückschauen, die er als Lehrer gegangen war. Er war sich des innigsten Dankes der zahlreichen Schüler bewußt, die er unterrichtet hatte. „Ich habe“ – sagt er schon im Jahr 1820 in der damals entworfenen

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite LXIV. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_66.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)