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auf dem Landtage, der in den Jahren 1819 und 1820 gehalten wurde, als Mitglied der ersten Kammer, und eben so auch auf den Landtagen von 1822 und 1825. Zwar zeichnete er sich bei diesen Gelegenheiten nicht besonders als Redner aus. Die Ursache hievon lag theils in einer gewissen Schüchternheit, die ihn, so geschickt er sonst auch war, vor Hohen wie vor Niedern zu sprechen, in der öffentlichen Versammlung der Landstände zurückhielt, theils in seiner eigenen Gemüthsstimmung, vermöge welcher er wenig Sinn für politische Verhandlungen hatte. Aber doch nahm er auch an manchen wichtigen Gegenständen Antheil, besonders wenn von Angelegenheiten des Kirchen- und Schulwesens die Rede war. Wenn er sprach, sprach er mit Einsicht, Würde und Kraft.

Mit dichterischen Arbeiten beschäftigte er sich seitdem er Prälat geworden war, einige Räthsel oder Charaden abgerechnet, nicht mehr. Doch veranstaltete er im Jahr 1820 die fünfte Ausgabe seiner allemannischen Gedichte, die zu Aarau bei Sauerländer gedruckt wurde. In dieser erschienen, außer den Gedichten, die in den vier bei Macklot gedruckten Ausgaben enthalten sind, noch zwölf andere, welche übrigens meistens schon theils aus der Iris, theils aus dem Freiburger Wochenblatt und dem alsatischen Taschenbuche bekannt waren. Im nämlichen Jahre wurden von Sophie Reinhard zehn wohlgelungene Zeichnungen zu den allemannischen

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Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite LX. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_62.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)