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Auch der gesellschaftliche Umgang trug, wie einst in Lörrach, so auch in Karlsruhe viel zu der hohen Achtung und Liebe bei, die er sich erwarb. Alle die herrlichen Eigenschaften seines Geistes und Gemüthes, die er dort gezeigt hatte, erkannte und bewunderte man auch hier. Junge und Alte, Vornehme und Geringe fühlten sich auch hier in seiner Gesellschaft, durch seine ausgezeichnete Gabe zu unterhalten und zu erheitern, auf’s innigste ergriffen, und an ihn gezogen; und wohl kann man sagen, daß er der unterhaltendste und beliebteste Gesellschafter in der ganzen Residenzstadt war.

Unter die Freunde und Verehrer Hebels gehörte besonders auch der damalige Geheimerath Friederich Brauer, der seit 1793 als Präsident an der Spitze des Consistoriums stand, ein Mann, der als Staatsmann und Gelehrter, so wie auch als Mensch und als Christ groß war, und sich durch seine Verdienste um Staat und Kirche ein Andenken erwarb, das noch lange im Segen bleiben wird. Brauer liebte und schätzte seinen Freund Hebel sehr, und ergriff, so wie auch das Collegium, dem er vorstand, gern die Gelegenheit, die sich im Jahr 1798 darbot, denselben zu befördern. Am 21ten März dieses Jahres wurde Hebel zum Professor der Dogmatik und der hebräischen Sprache für die Abtheilung der Exemten des Gymnasiums mit bedeutender Erhöhung seiner Besoldung ernannt. In diesen Lehrfächern sollte er diejenigen Exemten,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite XXII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_24.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)