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Besonders aber waren es drei Männer, die sich damals des Umgangs mit ihm vorzüglich zu erfreuen hatten, und stets mit ihm in der vertrautesten Freundschaft standen. Der eine war Wilhelm Engelhart Sonntag, damals Lehrer der lateinischen Schule in der drei Stunden von Lörrach entfernten Stadt Kandern, und später Pfarrer zu Bötzingen, wo er im Jahr 1799 im sechsunddreißigsten Jahre seines Lebens starb. Schon auf dem Gymnasium zu Karlsruhe, wo sie miteinander studirten, schloßen sie ihren innigen Freundschaftsbund, dem sie bis in den Tod getreu blieben. Der andere war Tobias Güntert, damals Prorector des Pädagogiums zu Lörrach, und später Pfarrer zu Weil, wo er im Jahr 1821 starb. In Günterts Hause gieng Hebel zu Lörrach in die Kost, und genoß viele frohe Stunden, und viele ihm unvergeßliche Beweise der Freundschaft. Der dritte ist Wilhelm Friedrich Hitzig, der im Jahr 1787 als Pfarrvicarius nach Lörrach kam, später Prorector des Pädagogiums daselbst wurde, hierauf in Rötteln, in Schopfheim und in Auggen nacheinander angestellt war, und gegenwärtig wieder zu Lörrach als Pfarrer dieser Stadt und als Decan der Diözese mit dem Titel „Kirchenrath“ sich befindet, in welchem zweifachen Berufe er mit reichem Segen und im Besitze allgemeiner hoher Achtung stets fortwirkt. Hebel liebte und schätzte ihn sehr, und stand bis an seinen Tod mit ihm in vertrautester Freundschaft.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite XVII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_19.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)