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Sonntagsfrühe.

Der Samstig het zum Sunntig gseit:
„Jez hani alli schlofe gleit;
sie sin vom Schaffe her und hi
gar sölli müed und schlöfrig gsi,

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und ’s goht mer schier gar selber so,

i cha fast uf kei Bei meh stoh.“

     So seit er, und wo’s Zwölfi schlacht,
se sinkt er aben in d’Mitternacht.
Der Sunntig seit: „Jez ischs an mir!“

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Gar still und heimli bschließt er d’Thür;

Er düselet hinter d’Sterne no,
und cha schier gar nit obsi cho.

     Doch endli ribt er d’Augen us,
er chunnt der Sunn an Thür und Hus;

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sie schloft im stille Chämmerli;
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 159. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_159.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)