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aber e wüste Ma zue dem, wie’s ken meh in siebe

Here-Ländere git; im Welschland isch er so worde.
Hätt em der Statthalter z’Schopfe nit’s Vreneli endli zur Frau ge,
’s Vreneli voll Verstand, und wie der Morge so lieblig,
’s hätt’s ke Magd im Hus bis Bet-Zit chönnen erlide,[a 1]

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und kei Chnecht hätt’ zuenem dingt. Es chunnt eim e Bettler,

und me git em ke Brot, se seit me doch öbben im Friede:
„Helfich Gott!“ – Er nit! „I will der ’s Bettle verleide,“
het er gseit, „und gang, wil’s Zit isch! Flieh mi der Teufel!“
Und die arme Lüt hen’s Gott befohlen, und briegget,[a 2]

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Jedem chunnt si Zit! So öbbe ne Wuche vor Wiehnecht

Ausgabe I.

  1. ’s Vreneli gscheidt wiene Pfarrer, schön wie der Morge, ke Magd wär
    binem bliebe vo Steffis-Tag bis numme drei Chönig,
  2. und die arme Lüt sin gangen, und hen ebbe briegget.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_111.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)