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Du Wundervitz, was gafsch denn so?
Was gilts, sie thuet der bald derfür,
und zieht e rothen Umhang für!

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     Si duuret ein, die gueti Frau,

sie het ihr redli Hus-Chrütz au.
Sie lebt gwiß mittem Ma nit guet,
und chunnt sie heim, nimmt er si Huet.
und was i sag: iez chunnt er bald,

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dört sitzt er scho im Fohre-Wald.


     Er macht so lang, was tribt er echt?
Me meint schier gar, er trau nit recht.
Chum numme, sie isch nümme do,
’s wird Alles sy, se schloft sie scho.

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Iez stoht er uf, und luegt ins Thal,

und ’s Möhnli grüeßt en überal.

     Denkwohl, mer göhn iez au ins Bett,
und wer kei Dorn im G’wisse het,
der bruucht zum Schlofen au kei Lied;

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me wird vom Schaffe selber müed;

und öbbe hemmer Schöchli gmacht,
drum gebis Gott e gueti Nacht!




Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_089.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)