Seite:DE Hebel Werke 1834 1 062.png

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Nimm du do mi Fingerring, und wenn de ke Chrützer
Geld deheim, und niene hesch, es cha der nit fehle.
Wenn der Ring am Finger steckt und wenn de in Sack lengsch

100
alli Tag emol, se hesch e bairische Thaler.

Nummen an kem Firtig, i wott der das selber nit rothe.
Chasch mi witers bruche, se rüef mer nummen! I hör di.
Heißi nit Vizli Buzli, und hani d’Ohre nit bimer?“

     Sieder briegget d’Frau deheim im einseme Stübli.

105
und list in der Bibel und im verrissene Betbuech,

und der Michel chunnt und schändet: „Findi di wieder
an dim ewige Betten und dunderschießige Hüle?
Lueg do, was i gunne ha, ne rothe Charfunkel!“
’s Kätterli verschrickt: „O Jesis,“ seit es, „was siehni!

110
’s isch ke guete Schick“! – und sinkt dernieder in Ohmacht.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 62. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_062.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)