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     Drum stoht er uf vor Tag, und goht
si’m Sternli no dur’s Morgeroth;[a 1]
Er suecht, und ’s wird em windeweh,

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er möcht em gern e Schmützli ge,

er möcht em sagen: I bi der hold!
es wär em über Geld und Gold.

     Doch wenn er schier gar binem wär,
verwacht si Muetter handumchehr,

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und wenn sie rüeft enanderno,

sen isch mi Bürstli niene do.
Druf flicht sie ihre Chranz ins Hoor,
und lueget hinter de Berge vor.

     Und wenn der Stern si Muetter sieht,

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se wird er todesbleich und flieht,

er rueft si’m Sternli: Bhüetdi Gott!
es isch, as wenn er sterbe wott.
Iez, Morge-Stern, hesch hohi Zit,
di Muetterli isch nümme wit.

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     Dört chunnt si scho, was hani gseit,[a 2]

in ihrer stille Herlichkeit!


Ausgabe I.

  1. si’m Sternli no im Morgeroth;
  2. Dört chunnt sie scho, i hais io gseit,
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_052.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)