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„Roth, wo bin i iez!“ – und het sie urige Phatest.[a 1]
Aber wie de gohsch, wirsch sichtli größer und schöner.

40
Wo di liebligen Othem weiht, se färbt si der Rase

grüner rechts und links, es stöhn in saftige Triebe
Gras und Chrüter uf, es stöhn in frischere Gstalte
farbige Blüemli do, und d’Immli chömmen und suge.
’s Wasserstelzli chunnt, und lueg doch, ’s Wuli vo Todtnau![a 2]

45
Alles will di bschauen, und Alles will di bigrüße,

und die fründlig Herz git alle fründligi Rede:
„Chömmet ihr ordlige Thierli, do hender, esset und trinket!
Witers goht mi Weg, Gsegott, ihr ordlige Thierli!“

     Rothet iez, ihr Lüt, wo üser Töchterli hi goht!

50
Hender gmeint an Tanz, und zue de lustige Buebe?

z’Uzefeld verbei gohts mit biwegliche Schritte
zue de schöne Buechen[1], und hört e heiligi Meß a.
Guet erzogen ischs, und anderst cha me nit sage.
No der heilige Meß se seits: „Iez willi mi schicke,


Ausgabe I.

  1. Guggus, daß die Potz! und het sie uri’ge Phatest!
  2. ’s Wasserstelzli chunnt, es chömme Todtnauer Wuli,

  1. Eine Kapelle dieses Namens an der Wiese.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_020.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)