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1396. März 28. Fürst Sigismund I von Anhalt bewidmet das Baarfüsserkloster zu Zerbst mit einem Holz und einer Wiese bei dem Dorfe Diesen, wofür das Kloster sich verpflichtet, das Jahresgedächtniss aller Mitglieder des Geschlechtes von Wallwitz zu begehen.

Wyr Segemund van Gotes gnaden furste zcu Anhalt und grave von Asschanien bekennen offenlich in dissem offen breve, das wyr van gantzer macht unses furstumes1 und herschafft willigklich haben gegeven unde voreygent unde geben unde voreygen myt craft disses breves sünderluch durch God unde in die ere unser lieben vrowen senthe Marien unde aller hilligen, unsern getruwen eidern unde uns zcu ewiger zeli- cheit zcu deme clostere unde deme ganczen cavente der barvüsenbrudere in unser stad Czerwest das holczecht hinder deme dorffe zcu Dissen unde eyne wese doselvist, das vormal zcu deme gerichte zcu Diesen gehörte, so das dasselbe [holczecht unde de wese by deme genanten clostere unde cavente ewichliken volgen unde bliben sal ane allerlei hinder. Dorumme so sullen ouch dieselben barvüsenbrudere van dissem hewtigen tage alle iar ierlich in irem clostere zcu Cerwest zcu vier gecziten in dem iare gedechtnisse thun alle der, de in der Walewitcze gesiechte vorscheiden syen unde noch ersterben mögen, unde nemelich vor Peter Walewitcz zele, vor Griten siner elichen husvrowen, vor Griten unde Lenen ire tochter, vor er Peter, er Clawes, vor Cunen unde vor Hey- nen syne zone, dornoch vor Gotmer Darewitcz, der Walewitczynne vater, und sunder- lich vor Margareten der Walewitczynnen zele, wenne God an ir gebewtet, das de vor- scheidet, unde vor er Peter, Liborius, Cunen unde Gotmer Walewitcz und ouch vor Cunen Latorffes2 unde vor syner kynderen zele, wenne der nu me nynme is. Alle der benanten zele sullen dyselben barvüsenbrudere zelegerethe begen zcu sulchen czieten, als hirvor gescreben stet, mit vilgen unde zelemissen, erlich unde gewonlich glicherwis, ab sie in genwart uff der bare stunden. Disses obengeschreben holczes unde der wesen nütz unde were sal myt allem rechte und fryheit gerügeclichen by deme genanten clostere unde cavente blieben. Unde des habe wyr genanter furste vor uns unde unser erben unde vor al unser nachkomelinge vorczegen unde vorczigen geinwertig genczli- chen alle des rechten, friheit, anwartunge unde aller anspräche, dy uns adyr unsern erben nu ader hirnach nochmals daran gevallen adir anersterben mochte, unde wellen das nu unde zcu aller czeit gancz unde stede halden. Unde des zcu warem Urkunde unde ewiger gedechtnisse so haben wir ergenanter furste grave Segemund myt guten willen dissen breff gegeben vorsigilt mit unserm hemelichen grosen ingesegil noch Gotis gebort dryczehnhundert iar in deme sechsundneunczegesten iare, an deme dins- tage vor Ostern.

Aus einer älteren Copie s. zv im Haus- und Staatsarchive tu Zerbst. — 1. So im Mspt. — 2. Mspt: Latroffes.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Codex diplomaticus Anhaltinus. Fünfter Theil. 1380-1400.. Dessau: Emil Barth, 1881, Seite 199. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_5_199.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)