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witwen, seine kint zu weysen, den leib den vogeln yn luften, dem visch ym woge, den tyern yn den weiden, und den herren die lehen, von den sie raren, und das eygen dem cleger. Darnach bat er zu fragen eyner urteil, ob er icht billichen an sein rue solt gen. Do fragten wir die herren und ritter umb, was sie recht dewht; die erteilten: er moht wol an sein nie gen, und kern sein widersach vor dem nyderganck der sunnen, so solten wir yn beiderseyt vor uns bescheiden und solt darnach geschehen, was recht wer; kern aber der obgenant von Anhalt nicht, so solt der obgenant von Swarczburg alle sein recht erstanden haben, als recht wer. Des zu urkund geben wir ym disen brieffurteil vorsigelt mit unsers hofgerichts anhangendem insigel, an freitag noch dem sun tag Quasimodogeniti, nach Cristus geburte dreizehenhundert iar und yn dem newnundachtzigistem iare.

Aus dem Original im Hauptstaatsarchive tu Dresden, mit dem an einem Pergamentbande anhangenden Siegel. — 1. Orig. nur: allerdurch- (am Ende einer Zeile). — Vergl. no. 124.

124.

1389. April 30. Eger. König Wenzel bestätigt das Urtheil seines Hofgerichtes gegen den Fürsten Bernhard V von Anhalt und thut letzteren in des Reiches Acht.

Wir Wenczlaw von Gotes gnaden Romischer kunig, ze allen ziten merer des reichs und kunigs ze Beheim, enbiten allen fursten, geystlichen und werblichen, allen graven, freyen, dinstlewten, rittern, knehten, rihtern, steten, gemeiden, mit namen allen freygreven und allen schopfen, sie sein heymlichen oder offenlichen, die zu unser und des heyligen rychs veyme gehorn, und mit namen allen den, den diser brieff geweyset und gezeiget wirdet, unsern und des heyligen reichs lieben getrewen, unser gnade und alles gut. Wir tun ewch allen und ewr yeglichem besunder kunt mit disem brieff, daz wir vorůrteilt, vorzalt und vorweyset haben in unser stat zu Eger den edeln Bernharten graven von Anhalt, des Bernburg ist, von clage wegen des edeln Gunthers graven zu Swarczburg, des Arnstete und Sundershusen ist, unser und des heyligen reichs lieber getrewer, der es kempflichen uff in erclaget hat in unserm kunglichen hofe vor unserm hofgerihte mit rehter urteyl, als reht ist, und wir haben denselben graven von Anhalt geseczt, geworffen uz allem fride und geseczt in allen unfride sein leib und sein gut, wir haben im genumen ee und reht, gekundiget sein weipp zu witiwen, sein kint zu weysen, gegeben seinen leyp den vogeln in den lůften, den vischen in dem woge, den tieren in den weiden, gegeben den herren sein lehen, von den sie ruren, seyn eigen dem cleger. Davon so wollen wir und gebieten ewch by unsern und des reichs rehten, daz ir denselben graven von Anhalt, sein leyb oder sein gut weder huset noch hofet, ezzent noch en trencket, und in meydet und meyden heizzet alle die ewren in allen ewren vesten, steten und gerihten und mit aller gemeinschaft, wie die geheizzen ist, als eynen vorweysten, verůrteylten, vorzalten und vervohten manne, und dem egenanten Gunther graven zu Swarczburg uff des obgenanten graven von Anhalt leyb und gut beholffen seyt, als ofte und als dicke er es an ewch alle oder an ewr yeglichen

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Codex diplomaticus Anhaltinus. Fünfter Theil. 1380-1400.. Dessau: Emil Barth, 1881, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_5_112.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)