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1379. September 19. Zerbst. Herzog Wenzeslaus von Sachsen und Fürst Johann II von Anhalt übertragen den Ausgleich ihrer Steitigheiten mit dem Erzstifte Magdeburg einem Schiedsgerichte und schliessen mit jenem zur Sicherung des Landfriedens ein Bündniss auf drei Jahre.

Wir Wenczlaw von Gotes gnaden herczoge tzu Sachsen und tzu Lüneburg, burc- grave tzu Magdeburg und dez heiligen riechs erczmarschalk und wir Johannes von denselben gnaden furste von Anahalt und grave tzu Aschanien bekennen öffentlich mit dissem brive allen den, die on sehin odir horen lesen, daz wir uns mit den ersamen ern Hermanne thumprobste, Borcharde thumdechand, inaigster1 Johann von Mart horch1 thumkuster und dem capittel gemeyne des goczhuses zu Maigdeburg und dem edeln Ghuntere graven czu Mulingen und herren czu Barby und Busse Thus houptman dez egenanten goczhuses zu Maigdeburg zu dez erwert igen in Gote vatere und hern unsers herren erczbischoffis Peters des heiligen gotzhuses zu Maigdeburg, dessilbin sienes gocz- husis, siener stete Maigdeburg und Halle hant geeynet, vorbunden und getedingit habin umb alle krige, ufstoizse, czwidracht und schelunge, die zwischin uns an beidin seiten gewesin seint bis an dissen hutigen tag, also daz man von unsers hern von Maigdeburg wegin sal kisen czwene thumherren von dem capitel zu Maigdeburg, tzwene bürgere von Maigdeburg und zwene bürgere von Halle und zwene desselbin goczhuses zu Maig- deburg erbare manne, und dartzu sullen wir egenante hertzog Wenczlaw von Sachsen unser manne tzwene und wir grave Johannes von Anahalt unser manne czwene kisen und schicken, und vor den tzwelfin sullin wir obgenante fursten und herren eyn igli- chir siene schulde und entwerte, die unsir eyn tzu dem andern hat, beschreiben, ent- wert iu und geben. Und wie die tzwelfe erkennen, welchir unser fursten dem andern von irst und vore entwertin sullin, und wie sie daz erkennen und uzsprechen, daz sullin wir fursten an beiden seiten also folgin und ushalden und sullen der schuldunge und entwert an beiden seiten gentzlichen bie den tzwelfin bliben bynnen den nehisten vir wochin, als yn die geentwert seint, mit dem rechtin adir mit fruntschaft zu erscheiden. Und wie uns die tzwelfe scheiden, dez sullen wir egenante fursten und herren mit willen volgig sein und daz genczlichin so ushaldin ane geverde. Gescheg is daz der scheidunge an unserm hern von Maigdeburg brok wurde, daz er disser tedinge nicht haldin wolde, so sullin die thumherren von Maigdeburg und die, die dar von unsers herren von Maigdeburg wegin czu gekoren seint, vor denselbin unsern hern von Maig- deburg komen, welche tziit er in sienen landen tzu Maigdeburg were, und sullin yn bittin, anwisin und dartzu erbeiten, als sie2 allirgetruwelichist mugen, daz unser herre von Maigdeburg uns bie rechte lasse. Wolde er des denne nicht tun, so sullin die thum- herren und die von unsers herren von Maigdeburg wegen dartzu gekoren seint, unserm herren von Maigdeburg sagin, daz er uns unrecht tete. Ist ouch unser obgenanten fur- sten und herren ennich des andern mannen ichtis schuldig, daz sal er yn geilden, und erhüben sich darumb adir sust andirs warumb zwischen uns fursten und herren an beiden seiten und unsern mannen ennige ufstoyzse und krige, dez sullin wir ouch an beyden seiten bie den tzwelfin blibin, zu entscheidin. Ouch sullen wir egenant fursten

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Codex diplomaticus Anhaltinus/Band 4. Dessau: Emil Barth, 1879, Seite 414. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_4_414.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)