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prenotata per nos, nostros officiales seu per nostros successores aut per eorum officiales infringantur[1] seu defectum in faciendis paciantur[2], cum nostri maioris appensi sigilli munimine fecimus communiri, primariis autem precibus ac aliis iuribus et consuetudinibus nostris nobis et nostris successoribus salvis manentibus et illesis. Datum Zerwist, anno Domini millesimo trecentesimo septuagesimo quinto, die beati Remigii.

Aus dem Original im Haus- und Staatsarchive zu Zerbst: das an einem Pergamentbande angehängt gewesene Siegel ist verschwunden. Angeheftet und mit anhängendem Siegel versehen ist eine kleine Urkunde des Bischofs Johann von Brandenburg, d. d. Czerwist, anno Domini millesimo quadringentesimo decimo nono, sabbato undecim milium virginum, durch welche das vorstehende Privilegium bestätigt wird. — Gedr: Beckmann Hist. d. F. An- halt IV. 24. — 1. Psalm 133. 1 - 2. Paulus ad Rom. 12. 9.

467.

1375. October 3. Fürst Johann II von Anhalt stellt den Brauern zu Zerbst einen Innungsbrief aus.


Wy Johannes von Gots gnaden furste zu Annhalt und grave zu Asschanien und unse rechten erven bekennen offintlichen in diessen briffe vor allen, dy on sehn adir horen leszin, dat unse liben getruwen die rathmannen, scheppfen, inningmeystere und burgere gemeyne unser Stadt Czerwst eyndrechtig wurden seint umbe eyn inninge der bruwere mit unser witschafft, rade und fulbordt in sotaner wisze, als hirnach bescrebin steyt. Alle kinder, die in der burgerschafft und in der bruwer inninge geboren synth adir werden, die schollen disse inninge behalden von oren olderen. Vortmehr alle, die unse medeburger sint und ny gebruwen haben, die sollen disse inninge winnen ohn und oren kindern, die in der burgerschafft geboren sinth adir werden, mit eynen pfunt wachses tho den lichten und mit drein veirdingen Brandenburgeschs sulvers; des schal unsen gnanten herren von Annhalt eyn veirding und der Stadt eyn veirdingk und der innige eyn veirdingk, und wen dat gelt gegeven ist, so mach he disser inningen von stadt an gebruken. Vorthmehr offt eyn frommer man nymmet eyne iunckfrawe adir weduwen tho echte, die in der inninge bescreben ist edder noch bescreven, wil he sick dusser ergenanten innunge gebruken, hy schal sye winnen ohn und synen kynderen, die in der innunge geboren worden, mit eyn punth wachses tho den lichten und mit drein marcken Brandemburgeschs silbirs; des schal unsen herren eyne margk, der stadt eyne margk und der innunge eyne margk, und wen dat ergenante gelt gegeben ist, so mach her sich der innunge von stadt an gebruchen. Vorthmehr kompt ennich frommer man, die disser vorghescreben innunge begert, die schal se suken tho dren morgenspraken: tho der ersten morgensprache sal he geben eyn pfunt wachs und drey margk Brandemburgeschs sulvers, des sal unsen herren eyn margk, der stadt eyn mark und der innunge eym margk. Vorthmehr wie disse ergnante innunge winnen sal, die sal dat bewiszen mit briffen adir mit guten leuten, dat he eyn eekinth sy und eyn unbesprochen man alse, dat he innunge und gulde wol besitten mach. Welk man in disser innungen bruwen wil, die sal beghiten lx scheffel gersten: wat moltes darafe kompt, darave schal he bruwen drey

  1. Orig: infringentur.
  2. Orig: pacientur.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Codex diplomaticus Anhaltinus/Band 4. Dessau: Emil Barth, 1879, Seite 321. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_4_321.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)