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1364. Februar 20. Fürst Waldemar I von Anhalt überweist die Schlichtung seiner Streitigkeiten mit den Gebrüdern Hennig und Kuno Rike dem Erzbischofe Dietrich von Magdeburg.

Wier Woldemar van der gnade Gods furste van Anhalt und graffe czu Aschanien bekennen und beczugben offenlich in dism briffe, daz wir all unses rechten gentzlichen geganghen sint und gen czu unserm genedichen heren hern Dyteriche ertzbisshoff czu Magdeburg allez, des wir haben czuczusprechen hern Henninghe Richen und Cunen sine bruder nach unser claghesaghe und wandelunghe und orer antwerde unde weder- rede, und wollen des alczumale gen an unsen vorgenanten heren, daz he uns mit rechte entscheyde, und wes her uns darume vor eyn recht spricht, dar sal uns wol an genu- ghen. Daraf haben wir eynen frede genomen unde gegeben bez achtaghe nach Phincgi- sten, den wir haben unserm vorgenanten heren gelobet und vorwist czu halden mit unsern mannen, dy hirnach bescreben sten: hern Burcharde deme eidern von Schra- pelaw, hern Hennighe van dem Steynforde, hern Albrechte van Cerwist und hern Go- deke Czorren. Ouch daz uns an dem rechte wol genughen sal, daz uns unser vorbe- nanter here spricht, gelobe wir om mit unsern vorgenanten mannen in guden truwen stede und gancz czu halden. Wer abir daz des rechten an uns broch wurde, so scholden unse vorgenante man und burghen riten in dy stad czu Magdeburg in eyne gemeyne herberghe, dar sy unse here van Magdeburg inwyset, und eyn inlegher dar halden, als inlegers recht is, also lancghe, daz wir des rechten volchich worden und tun, daz uns unse vorbenante here vor eyn recht gesprochen hat. Daz scholen sy tun von stad an ane vorczok und argelist by achte taghen, wen unser here uns darumme manet, und wir scholen eynen erbarn man vor uns lazen inriten mit unsen burgen und man, der mit on legen sal, als inlegers recht is. Geschege ouch fredebrache van unser wegen, so scholden ouch unse vorgenanten man und burgen inriten in dy stad czu Magdeburg und inleger halden, als vor bescreben stet, also lancghe der fredebrache wedertan wart. Ouch sol wir all unser schulde und sache unsme vorgenanten heren bescreben geben twischen hir und dem Palmtaghe ane allerleye vorczog und hindernisse. Czu orkunde all disser vorbenanten stucke hab wir und unse vorbenante man und burgen unse ingsegel an dissen brif lazen hencghen.

Nach Gods gebort tusent iar drihundirt iar in dem vierundsestichsten iare, am dinstaghe nach Reminiscere.

Aus dem Original im Staatsarchive eu Magdeburg, mit dem an Pergamentbändern an- hängenden theiluteise beschädigten Siegeln: a) des Ausstellers (III. Taf. II. 6), b) Bur- khards von Schraplau (quadrierter Schild; Omschrift grösstentheils zerstört), c) Hennigs von Steinforde (längsgetheilter Schild, rechts vierfache Queertheilung, links halber Adler; Umschrift grösstentheils zerstört), d) Albrechts von Zerbst (Schild mit drei eu 2. 1. ge- stellten Thier-(Löaen-)Köpfen; Umschrift: S' Alb . Mil . D . Cerwist), e) Oodekens Zorre (Helm mit Vogel darauf: Umschrift: + S' Godeharde . Tzorre). — Vergl. no. 316 u. 320.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Codex diplomaticus Anhaltinus/Band 4. Dessau: Emil Barth, 1879, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_4_210.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)