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1362. April 29. Herzog Rudolf von Sachsen verträgt sich mit dem Erzbischofe Dietrich von Magdeburg, indem er von diesem die Schlosser Schweinitz und Wiesenburg zu Lehen empfängt und ihm dagegen sein von dem Stifte Gernrode zu Lehen gehendes Schloss (Neu)-Gatersleben abtritt.

Wir Rudolff von Gotes gnaden des heiligen Romischen richs erczmarschalck und herezoge zu Sachssen veriehin und tun kund öffentlichen mit dissem brive allen den, die yn sehent odir horent lesen, das wir mit dem erwirtigen vater in Gote und unserm hern hern Ditheriche erezbischoffe zu Maidburg vor dem allirdurchluchtigsten fursten und hern hern Karle Romischin keiser, zu allen zeiten merer des richs und kunig zu Beheim, unserm gemeinen gnedigen hern, und von ym und von anderen seinen forsten und herren umb eczliche zeweitrechtunge, die zewischen uns gewesen sein und sich biszher verlauffen haben, bericht und gutlich vereinet sein also, das uns der egnante unser herre her Ditherich die zewu vesten Swinicz unde Wiesenburg rechtlich und re- delich gelihen hat, uns und unsern erbin, von ym und seinem goteszhuse zu haben und zu besitzen in allen den rechten, als andere gutir, die wir von ym zu lehne haben entpfangen. Und wir haben ym abgetreten und treten ym abe mit dissem brive an der vesten Gatersleben allir der rechte und anspräche mit namen der lehin, die wir und unser erbin doran und an allin iren zugehorungen haben odir gehaben mochten, und verezihen uns der williglich und lediglich mit dissem brive also, das wir nach alle unser vorgnanten erbin dornach nimmermere dheine rede nach anspräche ewiglich haben sollen nach mugen. Und geloben auch dem egnanten unserm herren dem erezbischoff yn guten trouwen on geverde, das wir ym das eigen derselben vesten Gaterszleben, das wir von der abtissynne und dem gotshusz von Gernrode gekoufft haben, entweren und auch schaffen sollen und wollen. Und wir sollen des ym und seinem gotszhuse von der egnanten ebtissyn und gotshuse gute brive schaffen und antwortten on geverde zu hant, als er uns hundert schog groschen gibt und beczalt, die er zu hulffe dorezu gebin sal. Were auch das wir odir unser erbin und nachkomen dheine brive dorubir hetten adir furbrechten, die sollen ym, seinen nachkomen und seinem gotshusz an der- selbe vesten und allen iren zugehorungen und allen iren rechten, lehin und eigin keynen schaden bringen. Mit urkund disses brives versigelt mit unserm anhangenden insigil, der gebin ist nach Cristus gepurde dreuezenhundirt iar und in dem zeweiund- sechezigsten iare, des fritags vor Walpurgis.

Aus dem Copiale des Domstifts Magdeburg (no. LVI1) im dortigen Staatsarchive. — Vergl. no. 293.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Codex diplomaticus Anhaltinus/Band 4. Dessau: Emil Barth, 1879, Seite 180. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_4_180.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)